Oberberg – Die Frauenmannschaft des TuS Homburg-Bröltal bringt mit Erfolg gegen Bergisch Gladbach den Landesliga-Titel unter Dach und Fach – Coach Dominique Hassel: „Ich bin megastolz auf die Mädels" - Süng verschafft sich Luft nach unten (AKTUALISIERT).

TuRa Dieringhausen war lange Jahre Stammgast (und stieg sogar zweimal in die Regionalliga auf), später schafften auch andere Klubs wie der TuS Reichshof, die SG Ellinger Grund und der VfB Kreuzberg den Sprung. Zuletzt war Eintracht Hohkeppel dort vertreten. Ab der kommenden Saison gibt es mit dem TuS Homburg-Bröltal wieder einen oberbergischen Starter in der höchsten Verbandsspielklasse der Frauen. Mit einem 4:1-Sieg gegen den 1. FFC Bergisch Gladbach machte das Team von Coach Dominique Hassel bereits am viertletzten Spieltag das Meisterstück in der Landesliga perfekt.

„Ich bin megastolz auf die Mädels“, sagte der Coach vor den ersten Bierduschen auf dem Platz und während die Fans ein paar Bengalos zündeten. „Dass wir im zweiten Jahr in der Liga das Double holen, ist krass und für den Verein einfach genial.“ Hassel dankte den Verantwortlichen und insbesondere Nils Labitzke, Aron Jungjohann und Jonas Olschewski, die ihn bei der Trainingsarbeit unterstützten. Wie und wo die Feierlichkeiten fortgesetzt werden, stand unmittelbar nach Spielende noch nicht fest. „Die Mannschaft hat eine Überraschung vorbereitet. Jetzt geht’s erstmal an die Theke und wir lassen es krachen“, versprach Hassel.    

[Trainer Dominique Hassel fiebert dem Abpfiff entgegen, während seine Schützlinge schon einmal die Meister-Shirts überwerfen.]

Am THB, das zeichnete sich schnell ab, gab es in dieser Spielzeit kein Vorbeikommen. Die Bröltalerinnen enteilten der Konkurrenz nach einer exzellenten Hinrunde, in deren Verlauf man lediglich beim 2:2 gegen Union Rösrath Punkte liegen ließ, mit Siebenmeilenstiefeln. In der Rückserie gesellten sich zwar ein paar schwächere Auftritte – und die erste Saisonniederlage - hinzu, doch in Gefahr geriet Bröltal nicht mehr. Auch weil man sich beispielsweise gegen den ärgsten Verfolger Biesfeld schadlos hielt. Den Erfolg im Hinspiel, als man einen Rückstand drehte und noch gewann, bezeichnete Hassel als Schlüsselmoment. „Da haben die Spielerinnen gemerkt, dass in diesem Jahr etwas geht.“   

Der verdiente Gewinn der Meisterschaft wird durch weitere Bestwerte untermauert: Die Hassel-Equipe erzielte die meisten Tore (bis hierhin 80) und stellt die stabilste Abwehr. Herausragend natürlich: Ilka Lang, die fast nach Belieben traf und nun sogar die 40-Tore-Marke geknackt hat. Gekrönt wurde die Sahnesaison durch den Kreispokal-Triumph im vergangenen Oktober - kurioserweise gegen den heutigen Gegner.

[Selina Pfund freut sich mit Kapitänin Laney Schulze-Edinghausen über den Aufstieg.]

„Für den Verein ist es unglaublich, was die Mädels geleistet haben. Ihnen gebührt der allergrößte Respekt dafür, wie sie die Liga dominiert haben“, freute sich der Vorsitzende Marcel Pack über den Erfolg. Unter der Regie von Frank Sellau hatte der THB den Mädchen- und Frauenfußball in den 2000er-Jahren aufgebaut. Dass es irgendwann einmal zum Aufstieg in die Mittelrheinliga reichen würde, hätte seinerzeit niemand gedacht.

Auch Sellau, der inzwischen als sportlicher Leiter bei den Bröltalern fungiert, war mächtig stolz auf das Team, das er selbst trainiert und in die Landesliga geführt hat. „Der Aufstieg ist hochverdient. Es wird natürlich nicht einfach in der Mittelrheinliga, aber wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, glaube ich schon, dass ein Platz im unteren Mittelfeld möglich ist“, meinte er.      

[Die Spielerinnen lassen ihren Coach hochleben.]

TuS Homburg-Bröltal – 1. FFC Bergisch Gladbach 4:1 (1:0).

Der Vorletzte erwies sich als unbequemer Gegner und machte dem Primus das Leben in der ersten Hälfte ziemlich schwer, wobei die Gastgeberinnen auch nicht ihren allerbesten Tag erwischten. Einmal mehr war es Goalgetterin Ilka Lang, die das 1:0 markierte. Unmittelbar nach Wiederbeginn kassierte der THB den Ausgleich, doch zum Partycrasher konnten sich die Gäste nicht aufschwingen. Mit einem leicht abgefälschten Schuss aus der zweiten Reihe gelang Maxine Herweg das 2:1, bevor Ariana Ajdari mit einem an ihr selbst verursachten Elfmeter erhöhte und auch den Endstand herstellte. So wurden schon weit vor dem Abpfiff der Karton mit den Meister-Shirts sowie diverse alkoholische Getränke an den Spielfeldrand gebracht. „In der zweiten Halbzeit haben wir den Ball viel besser laufen lassen“, erklärte Hassel. Dass der neue Champion die letzten drei Ligapartien abschenkt, kommt für den Übungsleiter nicht in die Tüte. „Wir werden bis zum Schluss Gas geben, aber jetzt wird gefeiert.“      

Tore

1:0 Ilka Lang (13.), 1:1 (46.), 2:1 Maxine Herweg (53.), 3:1 Ariana Ajdari (61. Foulelfmeter), 4:1 Ariana Ajdari (64.).

[Ariana Ajdari traf vom Elfmeterpunkt zum 3:1.]

SSV Süng – Sportfreunde Ippendorf II 4:0 (2:0).

Nach dem Erfolg gegen das Schlusslicht dürfte für die Süngerinnen in Sachen Klassenhalt nichts mehr anbrennen, zumal höchstwahrscheinlich auch der elfte Platz reichen würde, um in der Liga zu bleiben. Auf diesen hat die Elf von Coach Andreas Blume nun bereits fünf Punkte Vorsprung. Und es könnten noch mehr werden: Da der Vorletzte Bergisch Gladbach bei der Partie gegen den SSV in der Vorwoche eine nicht spielberechtigte Akteurin eingesetzt haben soll, läuft ein Einspruch gegen die Spielwertung. Süng hatte die Begegnung mit 1:6 verloren.

Den Sieg gegen Ippendorf II leitete Helen Alfes mit dem 1:0 ein, Jana Braun sorgte kurz vor dem Seitenwechsel für den zweiten Treffer. Nach der Pause wurden die Gäste stärker und hatten Möglichkeiten zum Abschluss, doch Torhüterin Laura Horn, die Stammkeeperin Lena Brombach vertrat, hielt die Null fest, ehe Braun mit einem Doppelpack die endgültige Entscheidung herbeiführte. „Die Mannschaft hat endlich mal wieder Fußball gespielt und sich belohnt“, sprach Blume von einer geschlossenen Mannschaftsleistung, wobei er ein Sonderlob an Helen Alfes und Melina Schmidt verteilte.    

Tore

1:0 Helen Alfes (10.), 2:0 Jana Braun (42.), 3:0 Jana Braun (83.), 4:0 Jana Braun (88.).   

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